Der Heide-Park bei Soltau (Niedersachsen) ist mit 850.000 m² der flächenmäßig größte deutsche Freizeitpark. Der offizielle Name des Parks lautet seit der Saison 2008 "Heide-Park Resort". Der Park ist Teil der britischen Merlin Entertainments Group, zu der diverse Freizeiteinrichtungen wie Alton Towers, Legoland, Sea Life oder auch das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds gehören. Geschäftsführer des Heide-Parks ist Hannes W. Mairinger.
Das Gelände des heutigen Heide-Parks gehörte ursprünglich dem Wildpark Heidenhof. 1978 kaufte die Schausteller-Familie um Hans-Jürgen Tiemann das Gelände, mit der vertraglichen Bedingung, die Heidenhof-Kapelle (Baujahr 1349) und die Haltung von einheimischen Tieren aufrecht zu erhalten. Bei seiner Eröffnung am 19. August 1978 konnte der Heide-Park seinen ersten 2.000 Gästen die sechs Fahrgeschäfte Monzapiste, Heide-Park Express, Oldtimerrundkurs, Floßfahrt, Wichtelhausenbahn und die Hochbahn bieten und knapp 200.000 Gäste aus dem Raum Soltau anziehen. 1979 fand die erste Delfin-Show statt, für die ein Jahr später ein großes Kuppeldach gebaut wurde. Das Heide-Dorf, ein detailgetreuer Nachbau von typischen Gebäuden aus der Lüneburger Heide, wurde 1988 eingeweiht. 1996/97 folgte ein holländischer Stadtteil mit Windmühle und Grachten am anderen Ende des Parks.
Mit dem Wachstum des Parks wurde auch der Einzugsbereich größer, so dass 2001 bis zu zwei Millionen Gäste den Heide-Park besuchten. Bis zur Übernahme 2001 durch die britische Tussauds Group war der Park im Familienbesitz der Familie Tiemann. Hans-Jürgen Tiemann hat durch Anteile und einen Posten als beratender Direktor bei der Tussauds Group allerdings immer noch indirekten Einfluss auf den Park.
Anfang 2007 kaufte die Merlin Entertainments Group die Mehrheit der Anteile an der Tussauds Group von Dubai International Capital, welche diese 2005 übernommen hatte.
Achterbahn „Colossos“
mit „Freiheitsstatue“
Der Heide-Park besitzt insgesamt über 50 Fahrgeschäfte und möchte damit insbesondere Familien ansprechen. Mit seinen zahlreichen Attraktionen ist der Heide-Park aber auch in der Freizeitparkszene sehr beliebt.
Eine der Hauptattraktionen des Parks ist Colossos, eine Holzachterbahn, welche bis zur Eröffnung von Balder, am 4. Dezember 2003 im schwedischen Liseberg die steilste Holzachterbahn der Welt war. Um den Titel der höchsten Holzachterbahn der Welt streitet sie sich mit Son of Beast (Kings Island, USA), die zwar höher ist, aber durch ihren Looping aus Stahl nicht immer als echte Holzachterbahn anerkannt wird.
Ein weiteres Highlight ist der Freifallturm Scream, der 2003 durch den Umbau eines der beiden Aussichtstürme entstand. Mit einer Gesamthöhe von 103 Metern, einer effektiven Fallhöhe von 71 Metern und einer Höchstgeschwindigkeit von 98 km/h ist er weltweit der größte seiner Art. Auf der 28 Meter langen Bremsstrecke wird die Gondel mithilfe von Wirbelstrombremsen zum Anhalten gebracht.
Als weiteren Höhepunkt besitzt der Heide-Park einen Nachbau der Freiheitsstatue, welcher mit etwa 35 Metern etwa ein Drittel der Originalgröße erreicht. Eröffnet wurde die Statue am 4. Juli 1986 zum 100-jährigen Jubiläum des Originals und genau 210 Jahre nach der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Zur Einweihung gratulierte der damalige US-Präsident Ronald Reagan per Telegramm.
Am 15. Mai 2007 wurde die neue Großattraktion Desert Race eröffnet. Eigentlich sollte die Eröffnung schon im April stattfinden, doch der Heide-Park wollte vor der Eröffnung nun doch die Szenerie um die Bahn vollenden und hatte die Eröffnung verschoben.
Zum 30jährigen Jubiläum im Jahr 2008 baut der Park für 3.000.000 € ein neues Western-Kinderland mit zwei Fahrgeschäften (Kinderachterbahn und ein Riesenrad) sowie einen 11 m hohen Kinderfreifallturm, genannt "Screamie". [1]
Eröffnung von Desert Race
Name |
Typ |
Max. Höhe |
Länge |
Max. Tempo |
Hersteller |
Eröffnung |
Big Loop |
Stahlachterbahn |
30 m |
706 m |
63 km/h |
Vekoma |
1983 |
Colossos |
Holzachterbahn |
60 m |
1344 m |
120 km/h |
Intamin |
2001 |
Desert Race |
Launched Coaster |
19 m |
650 m |
100 km/h |
Intamin |
2007 |
Grottenblitz |
Powered Coaster |
6 m |
370 m |
45 km/h |
Mack |
1985 |
Limit |
SLC |
33,3 m |
689 m |
80 km/h |
Vekoma |
1999 |
Schweizer Bobbahn |
Bobbahn |
27 m |
990 m |
53 km/h |
Mack |
1993 |
Indianerachterbahn |
Stahlachterbahn |
4,5 m |
128 m |
30 km/h |
Zierer |
Mai 2008 |
Wasserattraktionen [Bearbeiten]
Name |
Typ |
Max. Höhe |
Streckenlänge |
Hersteller |
Eröffnung |
Mountain Rafting |
Rapid River |
– |
600 m |
Intamin |
1992 |
Wildwasserbahn I |
Wildwasserbahn |
– |
600 m |
Mack |
1980 |
Wildwasserbahn II |
Wildwasserbahn |
23 m |
575 m |
Schwarzkopf |
1990 |
Abschnitt der Achterbahn
„Big Loop“
Weitere Attraktionen [Bearbeiten]
Name |
Typ |
Max. Höhe |
Hersteller |
Eröffnung |
Bounty |
Schiffsschaukel |
15 m |
Huss |
1987 |
Break Dance |
Break dance |
– |
Huss |
1990 |
Condor |
Condor |
36 m |
Huss |
1989 |
Dampfkarussell |
Karussell |
– |
|
1986 |
Enterprise |
Enterprise |
20 m |
Huss |
1990 |
Flipper |
Flipper |
13,5 m |
Huss |
1990 |
Floßfahrt |
Floßfahrt |
– |
Mack |
1978 |
Heide-Park Express |
Miniatureisenbahn |
– |
CRM |
1978 |
Hully Gully |
Karussell |
4 m |
|
1968 |
Kaffeetassen |
Karussell |
– |
Mack |
1988 |
Kanalfahrt |
Kanalfahrt |
– |
Mack |
1991 |
Kinderlok Old'99 |
Rundkurs |
– |
Mack |
1985 |
Magic |
Magic |
9 m |
Huss |
1990 |
Mississipidampfer |
Schiff |
– |
Eigenbau |
1986 |
Monorail |
Einschienenbahn |
6 m |
|
1985 |
Oldtimer |
Rundkurs |
– |
Mack |
1978 |
Panorama-Turm |
Aussichtsturm |
75 m |
Mack |
1985 |
Panoramabahn |
Einschienenbahn |
4 m |
Mack |
1978 |
Pferdekarussell |
Karussell |
– |
|
1985 |
Rainbow |
Rainbow |
26,5 m |
Huss |
1992 |
Riesenkrake |
Krake |
4 m |
Schwarzkopf |
1992 |
Roter Baron |
Roter Baron |
– |
Mack |
1985 |
Round Up |
Round Up |
11 m |
|
1983 |
Santa Maria |
Schiffsschaukel |
13,5 m |
Huss |
1984 |
Scream |
Freifallturm |
71 m |
Intamin |
2003 |
Screamie |
Freifallturm |
12 m |
Zierer |
2008 |
Western-Riesenrad |
Riesenrad |
10,2 m |
Zierer |
Mai 2008 |
Wichtelhausen |
Rundkurs |
– |
Mack |
1978 |
Ehemalige Attraktionen [Bearbeiten]
Name |
Typ |
Max. Höhe |
Hersteller |
Abgebaut / Eingestellt |
Drachenfahrt |
Rundkurs |
– |
Mack-Rides |
2003 |
Aussichtsturm 2 |
Aussichtsturm |
100 m |
Intamin |
2003 |
Krokodilshow |
Show |
– |
– |
2003 |
Seelöwenshow |
Show |
– |
− |
2008 |
Papageienshow |
Show |
– |
− |
2008 |
Szene aus der Piratenshow
Insgesamt sieben Shows finden im Heide-Park regelmäßig und mindestens einmal täglich statt:
Veranstaltungen/Events [Bearbeiten]
Im Heide-Park in Soltau fand von 1997 bis 2003 jährlich die Weltmeisterschaft im Pfahlsitzen statt. Diese Veranstaltung ist aus einem Werbe-Gag zur Eröffnung des Holländischen Stadtteil im Jahre 1997 entstanden, wurde dann aber ab 2003 aufgrund des abnehmenden Medieninteresses eingestellt.
Seit dem Jahr 2003 findet im Heide-Park Soltau regelmäßig das Festival Pop im Park vor jeweils etwa 10.000 Zuschauern auf dem Gelände des Heide-Parks statt. Bereits am 11. Juli 1999 gab es ein im Heide-Park eine Veranstaltung, bei der Pur, Die Prinzen, Guildo Horn, „Franziska Kleinert Band“ und Willy Astor auftraten und die als Vorgänger des heutigen Pop im Park betrachtet wird. Zu den bekanntesten aufgetretenen Musikern gehörten seither No Angels (2002), Nena (2003, 2007), Wir sind Helden (2004), Fury in the Slaughterhouse (2004), Jeanette Biedermann (2004, 2006), Söhne Mannheims (2005), Marianne Rosenberg (2005), Peter Maffay (2006), Tokio Hotel (2006) und P!nk (2007). 2006 wurde die Comedy im Park mit Paul Panzer veranstaltet; eine ebenfalls für 2006 geplante Klassik im Park mit Justus Frantz und der Philharmonie der Nationen fand jedoch nicht statt.
Der Heide-Park wird auch für E-Sport Veranstaltungen genutzt. Im April 2003 fanden im Heide-Park die WWCL Finals statt und im September 2006 war der Heide-Park Austragungsort für die deutsche Qualifikation der World Cyber Games 2006.
Seit 2004 findet jährlich der Kanu Wildwasser-Sprint im Rahmen des Deutschlandcups im Mountain Rafting statt. Seit 2006 findet jährlich Anfang September der Rosa Tag im Heide-Park statt, bei dem sich Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle im Heide-Park treffen. [2]
Übernachtungsmöglichkeiten [Bearbeiten]
Ein Holzhäuschen im Holiday Camp
Holiday Camp ist der Name der parkeigenen Ferienhausanlage, die Anfang Mai 2005 eröffnet wurde, um die Besucher auch mehrtägig an den Park zu binden. Der Bau einer Übernachtungsmöglichkeit wird oft als erster Schritt zur Entstehung eines Ferienresorts angesehen.
Das Holiday Camp selbst besteht durch eine Erweiterung seit April 2006 aus insgesamt 81 Holzhäusern im karibischen Stil mit 536 Betten, verteilt auf 158 Wohneinheiten. Neben sportlichen Aktivitäten, die im Camp angeboten werden (Beachvolleyball, Kinderspielplatz, Quad-Verleih), bietet das Holiday-Camp auch die Möglichkeit eines abendlichen Barbecues.
Seit dem 22. Juni 2007 erwartet die Gäste des Heide-Parks zusätzlich ein Hotel mit dem Namen Hotel Port Royal, das der Architekt Stefan Rimpf 2006 gebaut hat. So will der Park auch luxuriöseren Ansprüchen gerecht werden. Nach eigenen Angaben investiert der Heide-Park 20 Millionen Euro in das 680 Betten große 4-Sterne-Hotel, das einem Piratenstützpunkt nachempfunden ist.
Das Hotel fasst 150 Familien- und 16 Komfortzimmer, die als Seeräuberkajüte (28 m²; 4 Betten) und Piratenquartier (6 Betten) bzw. Kapitänskajüte (36 m²) bezeichnet werden.
Außerdem gibt es im Hotel ein À-la-carte- und ein Buffet-Restaurant – „Schatzinsel“ und „La Tortuga“ – sowie die Bar „Captain Hook“ und ein Showprogramm für Kinder und Erwachsene.
Artikel von: http://www.google.de/search?hl=de&q=heidepark+soltau+wikipedia&btnG=Suche&meta=lr%3Dlang_de
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